FIFA-Putzpersonal wehrt sich erfolgreich gegen Kündigungen

Ende Mai kündigte die FIFA ohne Vorwarnung den Vertrag mit der SCJ Personal Services AG. Das bedeutete für 41 Frauen den Verlust ihrer Stelle, hätten sie nicht mit ihrem mutigen Einsatz ihre Arbeitsplätze gerettet.

Sich zu wehren, lohnt sich. Das beweist die Geschichte der 41 Angestellten der SCJ Personal Services AG. Per Ende Juli sollten sie ihren Job verlieren, weil die FIFA den Vertrag mit ihrer Arbeitgeberin der SCJ Personal Services AG auflöste, deren einziger Auftrag der Unterhalt und die Reinigung des FIFA-Hauptsitzes in Zürich war. Das Vertragsende bedeutete folglich das Aus für die Firma und die Kündigung aller Arbeitsverhältnisse.

Doch während die 19 männlichen Angestellten von der FIFA übernommen wurden, unterbreitete der Verband keiner der Frauen ein Angebot für die Weiterführung ihrer Anstellung. Nicht mit uns, dachten sich die Kolleginnen. Zusammen mit der Unia Zürich-Schaffhausen verfassten die Betroffenen eine Petition, die sie am 7. Juni an die FIFA übergaben. In der Petition forderten sie eine Übernahme der Arbeitsverhältnisse durch den Weltfussballverband, so wie sie ihren männlichen Kollegen unterbreitet wurde.

Gespräch mit Gianni Infantino gefordert

«Wir arbeiteten immer sehr gerne für die FIFA und hoffen, dies auch in Zukunft tun zu können. Wir sind bereit, mit den verantwortlichen Personen zu reden», beteuerte eine der betroffenen Angestellten. Mit ihrer Petition wollten die Angestellten direkt an FIFA-Präsident Gianni Infantino gelangen. Dieser lehnte ein Gespräch mit den Frauen ab und verwies auf Generalsekretärin Fatma Samoura, die für Personalfragen verantwortlich sei. Frau Samoura sicherte zu, das Anliegen zu überprüfen.

Der Einsatz der Kolleginnen hat viel Medienaufmerksamkeit erfahren. Sowohl die Gratiszeitung 20-Minuten als auch das Onlineportal Watson berichteten. Plötzlich standen die Kolleginnen vor Kameras und gaben Journalist:innen Auskunft. Wohl nicht zuletzt dank der medialen Begleitung folgten kurz darauf die guten Neuigkeiten. Die FIFA übernimmt die Anstellungsverhältnisse. Fragen zu den Pensen müssen noch geklärt werden, aber die Betroffenen konnten mit ihrem Mut und ihrem Engagement ihre Arbeitsplätze retten.