Video: Gärtner:innen setzen sich für fünf Wochen Ferien ein

Aktion der Gärter*innen: Sonnenblumen an den Zürcher Bahnhöfen

Im Gegensatz zu ihren Kolleg:innen in verwandten Branchen kennen die Angestellten im Gartenbau nur vier Wochen Ferien. Mit Sonnenblumen wünschten Gärtner:innen den Pendlermassen schöne Ferien und machten so auf ihr Anliegen aufmerksam.

Pendler:innen an über 20 Bahnhöfen im ganzen Kanton Zürich durften sich am 14. Juli über besondere Ferienwünsche freuen. Vor den grauen Unterführungen und auf den gedrängten Perrons standen frühmorgens mit Sonnenblumen gefüllte Milchkannen. Inmitten der Pflanzen steckte ein Schild mit dem Schriftzug «Schöne Ferien! Und fünf Wochen Ferien für Gärtner:innen!»

Kurz bevor ein Grossteil der Bevölkerung der sommerlichen Hitze entfloh, machten die Gärtner:innen mit diesem Präsent auf ihr Anliegen aufmerksam: fünf Wochen Ferien auch für die Angestellten im Gartenbau.

Vier Wochen für harte Arbeit

Die meisten Arbeitnehmer:innen kennen das Problem. Die Ferientage sind schnell verbraucht. Ob sie nun für Erholung, Familienfeste oder private Projekte verwendet werden, vier Wochen, wie sie das Schweizer Obligationenrecht vorschreibt, reichen kaum für grössere Reisen oder längere Erholungsphasen. In vielen Branchen und Betrieben gibt es deshalb durch Gesamtarbeitsverträge mehr Ferien als das gesetzliche Minimum vorsieht - nicht so im Gartenbau.

Die Arbeit im Garten- und Landschaftsbau involviert viele körperlich anstrengende Tätigkeiten wie das Anlegen von Wegen oder das Graben eines Biotops. Oft wird die Arbeit mit dem Tiefbau verglichen, der bezüglich Ferien dank dem Landesmantelvertrag der Baubranche bessergestellt ist. Der Tiefbau ist denn auch eine Branche, in die viele ausgebildete Gärtner:innen wechseln. Fünf Wochen Ferien wären ein erster Schritt, die Arbeit im Gartenbau wieder attraktiver zu machen und so dem Abwandern von Fachkräften entgegenzuwirken.

Feriengruss auch in den sozialen Medien

Während an einigen Bahnhöfen die Leute die Milchkannen leerten und die Sonnenblumen mit an den Arbeitsplatz oder nach Hause nahmen, war man an anderen Orten schüchterner und liess die Pflanzen in den Gefässen. Doch die Botschaft der Gärtner:innen gab es nicht nur in den improvisierten Vasen auf den Perrons und vor den Unterführungen, sondern auch auf dem Smartphone und dem Computer. Ein entsprechendes Video wurde über soziale Medien wie Facebook und Youtube verbreitet.

Das Filmchen ist zu sehen auf YouTube