"Wir haben diese Strassen gebaut!"

Am 6. November fand die Bauprotest-Welle ihren vorläufigen Abschluss: Über 4000 Bauarbeiter aus der ganzen Schweiz zeigten am Zürcher Protesttag, dass sie bereit sind, für einen fairen LMV zu kämpfen.

"Wir haben die Strassen gebaut, auf denen ihr steht!", dröhnt es von der Lautsprechern zu den Passant:innen, die neugierig stehen bleiben und den riesigen roten Zug beobachten, der durch Zürich geht. "Jawoll", findet ein älterer Herr, "bei dieser harten Arbeit haben die Bauarbeiter ihre Rente mit 60 verdient."

Über 100 Baustellen stehen heute still

Am 6. November 2018 findet in der Zürich der letzte Bauprotesttag statt, nachdem schon in der restlichen Schweiz in den letzten zwei Wochen bis 4000 Bauarbeiter ihre Arbeit niedergelegt haben. Der Zürcher Protesttag geht los mit der Sperrung von der Gubristtunnel-Baustelle. Ab 5 Uhr bleibt der Tunnel für 24 Stunden ganz geschlossen. Es geht weiter mit 100 weiteren Baustellen, die an diesem Tag still stehen.

Mittagessen auf dem Central

Ab 7 Uhr treffen die ersten Bauarbeiter auf dem Kanzlei-Areal ein. Mit einem ersten starken Protestbild an die Baumeister bringen die Bauarbeiter ihre Wut über die dreisten Vorschläge der Baumeister zum Ausdruck. Bald danach formiert sich ein riesiger Demozug, der durch die ganze Innenstadt  geht - Kollegen aus der ganzen Schweiz stossen hinzu und mit dieser beeindruckenden Präsenz zeigen die Bauarbeiter, dass sie wütend sind. Der Zug endet vorläufig auf dem Central, wo kurzerhand die Bahnhofsbrücke gesperrt wird für ein ausgiebiges Mittagessen. Danach zieht die Demo weiter bis zum Büro der Baumeister, wo mit Reden und Rauch nochmals klargestellt wird: "Wir haben die Schweiz gebaut. Wir haben eine Würde. Wir verdienen einen guten LMV!"